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Die Mauer-Exkursion





Am Dienstag, 21. September 2021, machte die Klasse 4a einen Ausflug ins Berliner Mauerzentrum. Im strömendem Regen fuhren wir zuerst mit der S-Bahn, dann mit der U-Bahn. Als wir da waren erfuhren wir etwas über die Teilung in DDR (Deutsche demokratische Republik) im Osten und BRD (Bundesrepublik Deutschland) im Westen. Die Führerin zeigte uns das auf einer Karte, da war BRD blau und DDR rot. Da Berlin in der DDR lag, war Westberlin wie ein kleiner blauer See inmitten einer roten Wüste. Nachdem wir das Grundwissen durchgesprochen hatten (zum Beispiel, dass die Mauer von 1961 bis 1989 stand) gingen wir auf eine Wiese, wo wir uns auf eine klitschnasse Bank setzten.


Danach sahen wir uns Bilder von zwei Fluchtversuchen an. Einmal den von Frieda Schulze. Sie floh direkt aus dem Fenster, da ihre Wohnung nahe an der Mauer lag. Der Grund ihrer Flucht war eine Enkelin auf der anderen Seite der Mauer. Der andere Fluchtversuch, den wir uns angesehen haben, war der eines Grenzpolizisten, der kurz bevor die Mauer gebaut wurde beschloss zu fliehen. Das Bild, das wir uns angeschaut haben, zeigt ihn, wie er über den Stacheldraht springt, der die Menschen zusammen mit den Grenzpolizisten und ihren Waffen

aufhalten sollte.


Dann wählte unsere Führerin acht Kinder aus und wies sie an, sich in einer Reihe aufzustellen. Dann gab sie ihnen Bilder aus der Zeit des Mauerbaus. Nun sollten die anderen Kinder die Bilder ordnen. Also sagten wir zum Beispiel dem Kind, das das erste Bild hatte: „Geh nach ganz rechts!“ Auf dem letzten Bild sah man die vollständige Mauer mit Hinter- und Vorderlandmauer, Wachtürmen, großen Laternen, einem Postenweg und Grenzpolizisten mit Wachhunden.


Wir gingen weiter um uns die letzten Überreste der Berliner Mauer anzusehen. Im Schaufenster vom Mauerzentrum sahen wir eine Art Eisengitter mit Stacheln dran. Unsere Führerin erklärte uns, dass das Ding Dornenmatte heißt und die Menschen daran hindern sollte auf die andere Seite zu kommen.


Auf der anderen Straßenseite war dann die Mauer. Die Führerin erklärte uns, dass die Mauer innen aus Stahlstangen gebaut ist und außen aus Beton. Oben zierte die Mauer eine Röhre aus Stein, die sollte dafür sorgen, dass man, falls man es schaffte die Mauer zu erklimmen, oben abrutschte. Der Boden um die Mauer fiel steil ab damit, falls jemand mit einem Auto versuchte zu fliehen, automatisch zurückrollte. Unsere Führerin gab uns Blätter und meinte, wir sollten sie in der Schule bearbeiten, da es immer noch regnete.


Sie verkündete, dass wir jetzt zur Hinterlandmauer gehen würden, die wesentlich kleiner war als die Vorderlandmauer. Zwischen den Betonplatten waren große Schlitze, durch die wir auf den Todesstreifen blicken konnten. Auf den ersten Blick sah der Todesstreifen aus, wie eine geharkte Sandfläche, was er im Prinzip ja auch war, nur dass viele Dinge, wie die Dornenmatte, dort waren - zumindest früher. Jetzt - ungefähr 80 Jahre später - waren hier nur ein kaputter Stromkasten, ein paar Laternen, ein Wachturm, ein Asphaltstreifen und ein Pfeiler, an dem ein roter Knopf angebracht war. Wir fragten unsere Führerin, ob die Schlitze schon früher da gewesen waren. Sie beantwortete uns die Frage mit nein, die habe das Mauerzentrum für die Besucher gemacht.


Die Führung war jetzt eigentlich abgeschlossen, aber wir wollten natürlich noch zusammen zurückgehen, vorher jedoch übergab die Führerin uns kleine Anstecker mit einem Bild von dem Straßenschild der Bernauer Straße, dem Ort an dem die Mauer früher gestanden hatte. Sie trugen außerdem die rote Aufschrift »Mauerexperten«. Mit diesen Buttons konnten wir von jetzt an das Mauerzentrum kostenfrei besuchen.

Auf dem Rückweg zur U-Bahn zeigte uns unsere Führerin einen schmalen Streifen, der aus zwei Reihen viereckiger Steine bestand. Er sollte auch daran erinnern, wo die Mauer früher einmal gestanden hatte. Wir verabschiedeten uns von unserer Führerin und fuhren zurück zur Schule.




Text: Edna

Fotos: Edna, Marie, Mira (Kidszeitung Sternberg)

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